(Hoch-)Barmen, nicht Ronsdorf !

Wenn ich gefragt werde, wo ich wohne, ist Bergfrieden den meisten überhaupt kein Begriff, ebenso wenig Dausendbusch oder Böhler Weg.

Auf Nachfrage lasse ich zur geografischen Eingrenzung je nach Ortskenntnis des Fragestellers die Stichworte Lichtscheid, Bergische Sonne, Bundeshöhe fallen. Anschließend kommt vom Fragesteller fast immer die Bemerkung: „Ah, in Ronsdorf„.

Hier will ich mal in aller Deutlichkeit sagen: NEIN, nicht in Ronsdorf!

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Vom Dosenbusch zum Dausendbusch

Die Straße Am Dausendbusch ist die Fortsetzung der Straße Bergfrieden und abgesehen von dem für Fahrzeuge üblicherweise gesperrten Waldweg Schuwanstraße nur über diese zu erreichen. Man kann schon sagen, dass es sich um eine gehobene und ruhige Wohnlage handelt, die von allen Seiten von Wald umgeben ist.

Aber woher stammt eigentlich der Straßenname Am Dausendbusch? Gänzlich kann ich die Frage nicht beantworten, aber dennoch ein Versuch:

Wolfgang Stock schreibt in seinem Buch zu den Wuppertaler Straßennamen: „Wald, der seinen Namen nach dem Eigentümer Dausend erhielt„. Er gibt weiterhin an, der Name Am Dausendbusch bzw. Im Dausendbusch ist als Ortsbezeichnung in Barmer Adressbüchern von 1850 und 1858 verzeichnet und erscheint danach erst wieder 1927, als die Straße am 28. Oktober 1927 offiziell als Am Dausendbusch benannt wurde.

Ich stimme Stocks Namensdeutung im Prinzip zu. Der Namensbestandteil -busch ist ein eindeutiges und häufiges Synonym für Wald. Auch ein  Personennamen Dausend ist hier nachweisbar: 1807 gehörte laut dem ersten Barmer Kataster für diesen Bereich der Stadt ein Flurstück den Erben Peter Dausend.

Charte des Herzogthums Berg, 1789
Ausschnitt aus der Charte des Herzogthums Berg, 1789, mit der Ortsbezeichnung Dosenbusch (Bildmitte). Norden ist auf der Karte übrigens nicht oben, sondern links.

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Warum diese Seite? oder auch: Man sieht nur, was man weiß

Man sieht nur, was man weiß– so lautet eine alte Weisheit, die Goethe zugeschrieben wird. Sie gilt auch oder sogar vor allen für Interessierte an Heimat- und Lokalgeschichte.

Die Überraschung ist oft groß, wenn man interessante neue Dinge über einen Ort erfährt, an dem man schon tausend mal gewesen ist; dem man in- und auswendig zu kennen glaubt. Oder wenn man mal ein paar Schritte abseits der üblichen Wege geht und An- und Einsichten bekommt, von denen man jahrelang nichts ahnte.

Diese Seite soll in lockerer Reihenfolge interessante und vor allen historische Dinge meines Wohnumfelds vorstellen, sozusagen die Mikrogeschichte des Siedlungsbereichs Bundeshöhe, Böhler Weg, Obere Böhle, Bergfrieden, Am Dausendbusch in Wuppertal-Barmen.

Wer also nicht weiß wo Pandahl, Domenjan, Heide und der Dosenbusch lag, wo die Villa Elise und das Freizeitheim Pniel steht und was es damit auf sich hat, wann und vom wem der Böhler Weg gebaut wurde  kann ja ab und an mal hier vorbeischauen.

Spielende Kinder auf der Wiese, wo heute die Kindertagesstätte bei der Barmer GEK ist. Links die heutige Straße Bergfrieden mit der Kriegsinvalidensiedlung.
Spielende Kinder auf der Wiese, wo heute die Kindertagesstätte bei der Barmer GEK ist. Links die heutige Straße Bergfrieden hoch zur der Kriegsinvalidensiedlung rund um den „Dorfplatz“. Aufnahmedatum unbekannt, vermutlich um 1930.