Die Brandschuttdeponie am Böhler Weg: Gefährliche Altlast mit Schadstoffen?

Hinweis: Diesen Beitrag hatte ich schon 2016 verfasst aber aufgrund von damals nicht in letzter Konsequenz belegbaren Tatsachenbehauptung nicht veröffentlicht. Mittlerweile (2019) haben offiziellen Stellen der Stadtverwaltung Wuppertal (Oberbürgermeisteramt/Untere Umweltbehörde) nach einer Bürgerversammlung mit Teilnahme der obersten Stadtspitze, auf der meine Rechercheergenisse von mir vorgetragen wurden, alles im Kern bestätigt.

Gegenüber der Einmündung des Bergfriedens  in den Böhler Weg führt eine Treppe mit 89 Stufen hoch zur Oberen Böhle und zur Lichtscheider Straße.

Die Treppe vom Böhler Weg zur Oberen Böhle / Lichtscheider Straße.
Die Treppe vom Böhler Weg zur Oberen Böhle / Lichtscheider Straße.

Diese Treppe bindet unsere Siedlung fußläufig an die Bushaltestelle Kapellen an der Lichtscheider Straße an und wird täglich häufig genutzt. Erklimmt man die Treppe, liegt linkerhand die Siedlung am Käthe-Kollwitz-Weg, deren letzte Häuser unmittelbar an die Treppe angrenzen. Rechterhand befindet sich oberhalb des Hofs Dausendbusch ein kleines, hügeliges Waldgelände mit altem Baumbestand.

Das Waldgelände vom Böhler Weg aus gesehen.
Das Waldgelände vom Böhler Weg aus gesehen. Die Geländetopografie deutet auf eine Anschüttung hin.

Wie man auf alten Karten sehen kann, befand sich dort einst kein Hügel, sondern im Gegenteil ein Steinbruch, durch den sich lange vor der Treppe ein Serpentinenweg vom Böhler Weg hoch zur Lichtscheider Straße zog.

Messtischblatt Barmen, Ausgabe 1907. Anstelle der Anschüttungen ist noch der alte Steinbruch und der Weg hindurch zu erkennen.
Messtischblatt Barmen, Ausgabe 1907. Anstelle der Anschüttungen ist noch der alte Steinbruch und der Weg hindurch zu erkennen.

Dieser Steinbruch wurde mit dem Brandschutt – Trümmer und zerstörtes Material – eines Feuers in der Gummifabrik Vorwerk & Sohn verfüllt. Der zweistufige Hügel im heutigem Gelände ist nichts anderes als die aufgeschütteten Altlasten des Brandereignisses.

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Der mittlere Böhler Weg und die Parkspezialisten

Der Böhler Weg ist wie bereits geschildert in weiten Teilen noch eher ein Provisorium als eine ausgebaute Straße. Die fehlende baurechtliche Eigenschaft als noch nicht fertig erschlossene Straße ist dem Straßenbild durchaus auch anzusehen.

So besteht der „Gehweg“ aus einem Streifen am Rand der Straße, der ohne Bordsteigkante in die Fahrbahn übergeht und von dieser nur durch eine durchgezogene Doppellinie getrennt ist. Kleine Kunstoffschweller verdeutlichen auch haptisch die Trennung zwischen dem Verkehrsraum für Fahrzeuge und dem für Fußgängen (eben der Gehweg). Ein paar strategisch bei den Bremsschwellen angebrachte Pfosten gefährden die Blechkarossen derjenigen, denen dort strategische Ausweichmanöver in den Sinn kommen sollten.

Der Gehweg am Böhler Weg
Der Gehweg am Böhler Weg

Funktioniert diese Trennung zwischen den Nutzergruppen für den fließenden Verkehr so leidlich, so hat der ruhende Verkehr in Teilen da offensichtlich mehr Verständnisschwierigkeiten. Da scheint auch das Gebotszeichen 239 „Gehweg“ der Straßenverkehrsordnung, das in regelmäßigen Abständen auf den Gehweg hinweist, nicht viel zu helfen.

Zeichen 239 Gehweg
Gebotszeichen 239 „Gehweg“

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Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren …

Derzeit wird wieder geschaut, ob alle Anwohner und Durchfahrer des Böhler Wegs auch brav genug sind.

Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren ...
Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren …

An dieser Stelle ein Hinweis auf meinen Beitrag über den Straßenzustand des Böhler Wegs.

Die ganzen Geschwindigkeitsmesswerte werden nicht nur angezeigt, sondern auch in dem Gerät in anonymisierter Form gespeichert (keine Panik, hier wird kein Foto gemacht) und anschließend ausgewertet.

Falls sich dabei ergeben sollte, dass die Leute nicht brav genug waren, ist in der Folgezeit mit Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei zu rechnen. Die machen dann aber Fotos oder laden nach einem erzwungenen Halt zum kostenpflichtigen persönlichen Reue- und Bußgespräch ein …

Vorbildlicher Fahrer
24 km/h in der Tempo 30 Zone: Ein vorbildlicher Fahrer

 

Die Obere Böhle: Ein alter Kohlenweg nach Cronenberg

Zwischen der Neubausiedlung am Käthe-Kollwitz-Weg und dem Verwaltungsgebäude der Barmer GEK verläuft ein unbefestigter Fußweg, der sogar einen amtlichen Straßennamen besitzt: Obere Böhle.

Man sieht es ihm nicht an, aber die Obere Böhle war jahrhundertelang die wichtigste Straße  in unserem Bereich.

Dieser Weg, abschnittsweise ein Hohlweg, ist älter als der Böhler Weg und sehr viel älter als die Lichtscheider Straße / L418, über die heute der Hauptverkehr in Richtung Cronenberg verläuft. Es handelt sich um den alten Kohlenweg, der von der Heckinghauser Zollbrücke über die Barmer Südhöhen nach Cronenberg verlief.

Obere Böhle
Die Obere Böhle bei der Einmündung in den Böhler Weg

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Das Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager am Bergfrieden

Am oberen Ende des Bergfrieden schließt sich die Spielwiese der CVJM Bildungsstätte an der Bundeshöhe an. Die Straße geht am letzten Haus (Nr. 32) in einen Fußweg über, der zwischen der Spielwiese und einem kleinen Abhang verläuft. Am Fuß des Abhangs befindet sich ein planes Geländes, das immer mehr vom angrenzenden Wald erobert wird. Das Gelände wird durch einen zweiten Weg, der im Sommer durch Bewuchs fast unpassierbar ist, in zwei Hälften geteilt. Der nördliche Bereich wurde aufgeschüttet und fällt seinerseits mit einem kleinen Abhang zum Wald hin ab.

Dieses Gelände war in der Zeit des Nationalsozialismus unter dem Namen „Lager Bundeshöhe“ ein Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager der Firma Vorwerk & Sohn.

Zwangsarbeiterlager Bergfrieden
Das Gelände des Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlagers.

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Die Stoßdämpferteststrecke Böhler Weg: Straße oder Ackerweg?

Besucht uns jemand das erste mal, ist er (so er uns überhaupt findet) in der Regel recht stark über den Zustand des Böhler Wegs verwundert. Häufig wird mir versichert, einen derart schlechten Straßenzustand gäbe es in Wuppertal nicht noch einmal. Diese Straße wurde im Jahr 1754 durch den Militäringenieur und Hauptmann Mansfeld angelegt, 1848 als  Communalweg ausgebaut und böse Zungen behaupten, in diesem Zustand sei sie denn auch heute noch.

Nun ist das Gras im Nachbars Garten auch nicht immer grüner und ich kenne einige Ecken in der Stadt, die sich locker für das Wettbewerbsfinale von „Die schlechteste Straße Wuppertals“ qualifizieren, aber ganz von der Hand  zu weisen ist diese Kritik nicht.

Schlaglöcher
Abschnitt des Böhler Wegs im oberen Bereich. Könnte auch moderne Kunst sein.

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Kanalbauarbeiten am Aufstieg Böhler Weg zur Lichtscheider Straße

Am 12. August 2015 war eine kleine Meldung im Baustellenservice der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) zu finden.

Ab Montag, 17. August, verlegen die WSW in der Lichtscheider Straße und im Böhler Weg eine neue Kanalleitung. Dafür wird der Böhler Weg gesperrt, so dass eine Durchfahrt von und zur Lichtscheider Straße nicht möglich ist. Eine Umleitungsstrecke wird ausgeschildert. Die Arbeiten werden voraussichtlich drei Monate dauern.

Heute, im April 2016, ist ein mögliches Ende der Arbeiten vielleicht doch abzusehen. Allerdings: Entweder umfasst der Begriff „drei Monate“ bei den Stadtwerken eine etwas andere Zeitdefinition als landläufig angenommen, oder da ist etwas Unvorhergesehenes dazwischengekommen.

Baustelle Aufstieg Lichtscheider Straße
Die Kanalbaustelle im April 2016. Alle Gräben sind wieder zugeschüttet.

Ich will hier nicht über die grundsätzliche Tendenz von Wuppertaler Stadtwerkebaustellen referieren, die gefühlt nie ihren Zeitplan einzuhalten pflegen.

Auch über die spezielle „Rücksichtsnahme“ (Achtung, kann Spuren von Ironie enthalten) auf die Anwohner in Form der Sperrung der noch einzig verbliebenen Direktanbindung unserer Siedlung in Richtung Elberfeld könnte ich noch ein paar deutliche Worte mehr verlieren (die Bendahler Straße ist ja in einem entscheidenden Bereich mir unverständlicherweise zur Einbahnstraße deklariert worden). Aber es scheint so, als ob tatsächlich etwas Unvorhergesehenes die Arbeiten verzögert hat.
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Literaturempfehlung: Bauern, Weber, Arbeiter – Zur Geschichte der Südhöhen in Barmen

Im Gegensatz zu zahlreichen andern Wuppertaler Ortsteilen gibt es zur Geschichte unseres Umfelds ein sehr lesenswertes Buch des Physikers und Lokalhistorikers Dr. Michael Wiescher.

Das Buch heißt Bauern, Weber, Arbeiter – Zur Geschichte der Südhöhen in Barmen, erschien 2014 und umfasst mehr als 450 Seiten.

Es behandelt die Geschichte Hochbarmens und der Höchster Rotte (Lichtenplatz, Lichtscheid, Kapellen) von den Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart, die wirtschaftliche Entwicklung und Siedlungsgeschichte. Zahlreiche historische Fotos und Abbildungen veranschaulichen die Veränderungen im Ortsteil.

Natürlich findet man dort auch viele Seiten speziell über unseren Siedlungsbereich. Alles in allen ein sehr zu empfehlendes Buch mit viel Sinn für Details und einer umfassenden Darstellung.

Das im Wuppertaler Momberger Verlag erschienene Buch besitzt die ISBN 978-3-940439-60-4.

Michael Wiescher: Bauern, Weber, Arbeiter - Zur Geschichte der Südhöhen in Barmen; Wuppertal : Momberger Verlag, 2014, ISBN 978-3-940439-60-4
Michael Wiescher: Bauern, Weber, Arbeiter – Zur Geschichte der Südhöhen in Barmen; Wuppertal : Momberger Verlag, 2014, ISBN 978-3-940439-60-4