Wenn man mal zu viel Langeweile hat…

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte vor einigen Jahren beschlossen die offiziellen Geodaten des Landes allen Interessenten kostenfrei zur freien Nutzung zur Verfügung stellen. Schließlich, so wurde damals argumentiert, wurde ihre Erstellung durch die Allgemeinheit durch Steuern finanziert und daher gehören sie ihr damit auch. Eine sehr vernünftige Ansicht.

Andere Bundesländer sind größtenteils noch nicht zu dieser Erkenntnis gelangt und verlangen für die Nutzung ihrer Geodaten noch Lizenzgebühren, obwohl deren Erstellung, Pflege, Aktualisierung und Bereitstellung vom Bürger durch seine Steuern bereits bezahlt wurden.

Ansicht des 3D-Modells im STL Format

Über das gelungene Geoportal TIM-Online des Landes sind diese Daten, hauptsächlich aktuelle und historische Kartenwerke, dazu Luftbilder und die Wanderwegeübersicht, auch für jeden abrufbar. Darüber hinaus sind seitdem die Karten und andere Geodaten für alle auch über freie Schnittstellen (für die Fachleute: WMS – Web Map Service) herunterladbar.

Zu den Geodaten gehören aber auch die LiDAR-Messwerte der regelmäßigen ALS-Überflüge über die einzelnen Landesteile Nordrhein-Westfalens. LiDAR steht für Light detection and ranging, eine Technik mittels Laserstrahlen großflächig Abstände zu messen und daraus dreidimensionale Punktewolken zu generieren.

NRW hat erstmals 2019 so ein komplettes Digitales Oberflächenmodell (DOM) der gesamten Landesfläche veröffentlicht. Weiterhin wurde ein Digitales Geländemodel (DGM) generiert, bei dem Gebäude und Vegetation weggerechnet sind und das nur die reinen Bodenstrukturen zeigt (eine wertvolle Quelle für Archäologen).

Auch diese Daten stehen als Open Data frei zum Download zur Verfügung, siehe z.B. hier für die Lasermessdaten des DOM.

Was hat das mit dem Thema dieser Seite zu tun? Ganz einfach, die Daten decken natürlich auch den Bereich unserer Siedlung ab. Und dann ist da noch meine Experimentierfreude…

Ich habe die passenden Laserdaten für Hochbarmen heruntergeladen und sie in ein 3D-Modell umgerechnet, das von handelsüblichen 3D-Druckern ausgedruckt werden kann. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Der Ausdruck von Teilen des Bereichs Bergfrieden und Am Dausendbusch in 20 x 20 cm Blöcken

Tja, wenn man halt zu viel Langeweile hat …

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