Apropos Baustelle: Wuppertaler Stadtwerke und die Broken-Windows-Theorie

Nachdem im August die Kanalbauarbeiten am Aufstieg vom Böhler Weg zur Lichtscheider Straße abgeschlossen wurde, sah es ja so dort aus:

Baustelle Aufstieg Lichtscheider Straße
Die Kanalbaustelle im April 2016. Alle Gräben sind wieder zugeschüttet.

Ich hatte ja eigentlich gedacht, im Anschluss würde die Straße wieder einigermaßen Instand gesetzt werden. Großer Irrtum.

Die Auffahrt zur Lichtscheider Straße im Oktober 2016. Der Fahrbahnbelag ist weit von dem ursprünglichen Zustand entfernt, der Gehweg links wurde nicht mehr rekonstruiert.
Die Auffahrt zur Lichtscheider Straße im Oktober 2016. Der Fahrbahnbelag ist weit von dem ursprünglichen Zustand entfernt, der Gehweg links wurde auch nicht mehr rekonstruiert.

Heute, im Oktober, sieht es noch fast genau so aus. Die Baumaschinen, Baumaterialien und Absperrungen sind natürlich weg, aber der Straßenbelag ist in genau dem provisorischen Zustand wie direkt nach den Arbeiten. Man ist an eine reine Baustraße erinnert, nicht an eine wichtige Wohngebietsanbindung.

Mich beklemmt das ungute Gefühl, dass da auch nichts mehr passieren soll.

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Böhler Weg wieder dicht.

Und erneut kappen uns die Wuppertaler Stadtwerke die Anbindung an Barmen und Ronsdorf. Laut Pressemeldung im Baustellenservice für zwei Wochen:

Ab Donnerstag, 6. Oktober, reparieren die WSW im Böhler Weg auf Höhe von Haus Nr. 26 eine defekte Gasleitung. Eine Durchfahrt in dem Bereich ist während der voraussichtlich zwei Wochen dauernden Arbeiten nicht möglich. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

Baustellenbedingte Sperrung des Böhler Wegs in Höhe Bundeshöhe.
Baustellenbedingte Sperrung des Böhler Wegs in Höhe Bundeshöhe.

Wie immer bin ich gespannt, ob die Zeitplanung eingehalten wird. Erfahrungsgemäß gehen dort die Uhren ab und an deutlich langsamer …

In der Zwischenzeit freue ich mich auf meine mehrkilometrigen morgendliche Umwege.

Nachtrag: Sie haben nur zwölf Tage gebraucht, seit dem 17. Oktober ist die Straße wieder frei.

Die Brandschuttdeponie am Böhler Weg: Gefährliche Altlast mit Schadstoffen?

Hinweis: Diesen Beitrag hatte ich schon 2016 verfasst aber aufgrund von damals nicht in letzter Konsequenz belegbaren Tatsachenbehauptung nicht veröffentlicht. Mittlerweile (2019) haben offiziellen Stellen der Stadtverwaltung Wuppertal (Oberbürgermeisteramt/Untere Umweltbehörde) nach einer Bürgerversammlung mit Teilnahme der obersten Stadtspitze, auf der meine Rechercheergenisse von mir vorgetragen wurden, alles im Kern bestätigt.

Gegenüber der Einmündung des Bergfriedens  in den Böhler Weg führt eine Treppe mit 89 Stufen hoch zur Oberen Böhle und zur Lichtscheider Straße.

Die Treppe vom Böhler Weg zur Oberen Böhle / Lichtscheider Straße.
Die Treppe vom Böhler Weg zur Oberen Böhle / Lichtscheider Straße.

Diese Treppe bindet unsere Siedlung fußläufig an die Bushaltestelle Kapellen an der Lichtscheider Straße an und wird täglich häufig genutzt. Erklimmt man die Treppe, liegt linkerhand die Siedlung am Käthe-Kollwitz-Weg, deren letzte Häuser unmittelbar an die Treppe angrenzen. Rechterhand befindet sich oberhalb des Hofs Dausendbusch ein kleines, hügeliges Waldgelände mit altem Baumbestand.

Das Waldgelände vom Böhler Weg aus gesehen.
Das Waldgelände vom Böhler Weg aus gesehen. Die Geländetopografie deutet auf eine Anschüttung hin.

Wie man auf alten Karten sehen kann, befand sich dort einst kein Hügel, sondern im Gegenteil ein Steinbruch, durch den sich lange vor der Treppe ein Serpentinenweg vom Böhler Weg hoch zur Lichtscheider Straße zog.

Messtischblatt Barmen, Ausgabe 1907. Anstelle der Anschüttungen ist noch der alte Steinbruch und der Weg hindurch zu erkennen.
Messtischblatt Barmen, Ausgabe 1907. Anstelle der Anschüttungen ist noch der alte Steinbruch und der Weg hindurch zu erkennen.

Dieser Steinbruch wurde mit dem Brandschutt – Trümmer und zerstörtes Material – eines Feuers in der Gummifabrik Vorwerk & Sohn verfüllt. Der zweistufige Hügel im heutigem Gelände ist nichts anderes als die aufgeschütteten Altlasten des Brandereignisses.

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Der mittlere Böhler Weg und die Parkspezialisten

Der Böhler Weg ist wie bereits geschildert in weiten Teilen noch eher ein Provisorium als eine ausgebaute Straße. Die fehlende baurechtliche Eigenschaft als noch nicht fertig erschlossene Straße ist dem Straßenbild durchaus auch anzusehen.

So besteht der „Gehweg“ aus einem Streifen am Rand der Straße, der ohne Bordsteigkante in die Fahrbahn übergeht und von dieser nur durch eine durchgezogene Doppellinie getrennt ist. Kleine Kunstoffschweller verdeutlichen auch haptisch die Trennung zwischen dem Verkehrsraum für Fahrzeuge und dem für Fußgängen (eben der Gehweg). Ein paar strategisch bei den Bremsschwellen angebrachte Pfosten gefährden die Blechkarossen derjenigen, denen dort strategische Ausweichmanöver in den Sinn kommen sollten.

Der Gehweg am Böhler Weg
Der Gehweg am Böhler Weg

Funktioniert diese Trennung zwischen den Nutzergruppen für den fließenden Verkehr so leidlich, so hat der ruhende Verkehr in Teilen da offensichtlich mehr Verständnisschwierigkeiten. Da scheint auch das Gebotszeichen 239 „Gehweg“ der Straßenverkehrsordnung, das in regelmäßigen Abständen auf den Gehweg hinweist, nicht viel zu helfen.

Zeichen 239 Gehweg
Gebotszeichen 239 „Gehweg“

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Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren …

Derzeit wird wieder geschaut, ob alle Anwohner und Durchfahrer des Böhler Wegs auch brav genug sind.

Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren ...
Verkehrswacht Wuppertal: Sie fahren …

An dieser Stelle ein Hinweis auf meinen Beitrag über den Straßenzustand des Böhler Wegs.

Die ganzen Geschwindigkeitsmesswerte werden nicht nur angezeigt, sondern auch in dem Gerät in anonymisierter Form gespeichert (keine Panik, hier wird kein Foto gemacht) und anschließend ausgewertet.

Falls sich dabei ergeben sollte, dass die Leute nicht brav genug waren, ist in der Folgezeit mit Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei zu rechnen. Die machen dann aber Fotos oder laden nach einem erzwungenen Halt zum kostenpflichtigen persönlichen Reue- und Bußgespräch ein …

Vorbildlicher Fahrer
24 km/h in der Tempo 30 Zone: Ein vorbildlicher Fahrer

 

Die Stoßdämpferteststrecke Böhler Weg: Straße oder Ackerweg?

Besucht uns jemand das erste mal, ist er (so er uns überhaupt findet) in der Regel recht stark über den Zustand des Böhler Wegs verwundert. Häufig wird mir versichert, einen derart schlechten Straßenzustand gäbe es in Wuppertal nicht noch einmal. Diese Straße wurde im Jahr 1754 durch den Militäringenieur und Hauptmann Mansfeld angelegt, 1848 als  Communalweg ausgebaut und böse Zungen behaupten, in diesem Zustand sei sie denn auch heute noch.

Nun ist das Gras im Nachbars Garten auch nicht immer grüner und ich kenne einige Ecken in der Stadt, die sich locker für das Wettbewerbsfinale von „Die schlechteste Straße Wuppertals“ qualifizieren, aber ganz von der Hand  zu weisen ist diese Kritik nicht.

Schlaglöcher
Abschnitt des Böhler Wegs im oberen Bereich. Könnte auch moderne Kunst sein.

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